Wir halten in Parnell nochmal kurz in einem Outdoorshop um Campinggas und einen Stromadapter zu kaufen. Jetzt kann nichts mehr schiefgehen, der Roadtrip startet! Denkste… Der Auckland Northern Motorway ist eine von insgesamt drei mautpflichtigen Autobahnen in ganz Neuseeland und jetzt ratet mal auf welcher wir gerade fahren? An sich wäre das mit der Maut ja auch kein Problem, aber die zahlt man hier anscheinend online und nicht vor Ort. 5 days to pay? Also hätten wir 5 Tage vorher die Maut bezahlen müssen??? Und wie meldet man sein Fahrzeug dafür an? Oh nee, die Kameras haben doch schon längst unser Kennzeichen registriert. Na toll, das gibt schon am ersten Tag eine dicke Strafe und das in einem Land, in dem doch sowieso alles so teuer ist. Wahnsinn, was wir gestern für unseren Einkauf bezahlt haben. 300 g Fleisch für 17 NZD und 100 g Käse für 10 NZD. Nicht auszudenken, wie hoch dann die Strafe für das unerlaubte Befahren von Mautstraßen ist. Wenn ich da an die Schweiz denke…
Zum Glück haben wir uns gestern noch eine neuseeländische SIM Karte mit Datenvolumen gekauft. Sobald wir Netz haben, gehe ich online und siehe da: „5 days to pay“ bedeutet, dass man die Maut auch noch 5 Tage im Nachhinein bezahlen darf. Außerdem ist unser Mietwagen sogar schon für das Online-Bezahlsystem registriert. Oh man, vielleicht vorher 1 und 1 zusammenzählen, einmal kräftig durch die Hose atmen und wir hätten auch selbst draufkommen können…
Auf den Schock muss ich erstmal meinen Jetlag ausschlafen, während Stefan fährt…;)
Ähnelte die Landschaft zuvor noch der in Deutschland, so bekommt man in Northland fast schon das Gefühl, man befinde sich in einem tropischen Regenwald. Unglaublich viele Bäume mit einem satten Grünton aus denen hier und da eine riesige Palme herausschaut. An beiden Seiten die rauen Küstenabschnitte mit ihren langen leeren Sandstränden und ein deutlich wärmeres Klima als noch vor ein paar Stunden im regnerischen Auckland. Je weiter man fährt, desto weniger Autos kommen einem entgegen.
Gegen Abend erreichen wir unser erstes Übernachtungsziel, den Spirits Bay Camp Site. Der Campingplatz zum Selbstregistrieren besteht aus einer riesigen, sauberen Grünfläche ohne Feuerstellen, Sitzgelegenheiten oder ähnlichem Schnickschnack. In der Mitte befindet sich ein kleines Waschhaus, in dem man sogar die Möglichkeit hat, kalt zu duschen. Das Meer ist von hier zwar zu hören, leider aber nicht zu sehen.
Allerdings ist der Strand wirklich nur einen kurzen Fußweg entfernt und der hat es dafür wirklich in sich. Unglaublich lang, unglaublich breit, unglaublich wild und unglaublich leer! Wir starten unsere erste Timelapse, während wir mit Bier auf den Sonnenuntergang anstoßen. So haben wir uns den Urlaub vorgestellt!
Hab ich übrigens schon erwähnt, dass ich unser neues Zelt liebe?
Wie ging es weiter?