Moschusochsen im Dovrefjell Nationalpark in Norwegen

Dovrefjell in Norwegen – auf den Spuren der Moschusochsen

In Europa, Norwegen by Naddl9 Comments

Langsam und aufmerksam schleichen wir nun schon seit zwei Stunden durch das weite, flach bewachsene Hochplateau des Dovrefell Nationalparks. Das trübe Nieselwetter trägt nicht gerade zur Erhellung unserer Laune bei und passt hervorragend zu der unwirklichen, kargen Landschaft. Dichte Nebelschwaden ziehen hin und wieder an uns vorbei, während die schneebedeckte Snøhetta rechts neben uns in den tiefen Himmel ragt. In Gedanken sehe ich mich gerade mit einer dieser mondänen Sonnenbrillen und einem Caipirinha an der Copacabana sitzen und frage mich: WARUM?

Die Antwort darauf ist eigentlich simpel: Wir sind auf der Suche nach der einzigen (gesunden) Moschusochsen-Population Europas! Und im Gegensatz zu der immer sonnigen und stets gut gelaunten Copacabana verspricht unsere Mission im wechselhaften Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalpark Abenteuer und sogar einen Hauch von Gefahr. Etwas aufgeregt sind wir nämlich schon – immerhin sollen einige Wanderer den bis zu 400 kg schweren Tieren schon zu Nahe gekommen und dabei ernsthaft verletzt worden sein.
Ob wir die einzigartigen Tiere tatsächlich noch vor die Linse bekommen haben, erfahrt ihr weiter unten. Außerdem erklären wir euch, wie und wo genau ihr die Moschusochsen im Dovrefjell auf eigene Faust finden könnt und was ihr beachten solltet, um die Fotos hinterher auch noch unversehrt eurer Familie zeigen zu können!

Moschusochsen im Dovrefjell Nationalpark in Norwegen
Das Dovrefjell in Norwegen: auf den Spuren der Moschusochsen

Wer oder was? Der Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalpark

Der Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalpark liegt in den Fylken Innlandet, Møre og Romsdal und Trøndelag. Er wird durch die Europastraße 6 getrennt, die durch ganz Norwegen führt. Das heute 1693 km2 große Naturschutzgebiet wurde ursprünglich 1974 als Dovrefjell Nationalpark gegründet und 2002 um die Region Sunndalsfjella erweitert. Zu den Hauptattraktionen und wichtigsten Zielen des Parks gehören die Snøhetta, die mit 2286 Metern den höchsten Gipfel der Umgebung darstellt, der beeindruckende Wasserfall in den Ämotan, Begegnungen mit Elchen, Rentieren und natürlich den Moschusochsen!

Das Hochplateau vom Dovrefjell Nationalpark
Das karge, flach bewachsene Hochplateau vom Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalpark

Was macht die Moschusochsen im Dovrefjell so einzigartig?

Eine Besonderheit im Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalpark sind die dort lebenden Moschusochsen (auch bekannt als Schafsochse oder Bisamochse). Sie gehören zu den Ziegenartigen der Familie der Hornträger. Die bis zu 1,50 Meter großen männlichen und bis zu 1,30 Meter großen weiblichen Tiere können ein Gewicht von 400 kg erreichen. Als Bewohner der arktischen Tundren sind wenige Tausend von ihnen heutzutage fast nur noch in Kanada, Grönland, Sibirien und Alaska zu finden. Die einzige gesunde Population Europas mit knapp 300 Moschusochsen lebt im Dovrefjell. Hier bedurfte als allerdings auch über 20 Jahre dauernde Versuche, die Tiere bis 1947 wieder anzusiedeln. 1971 migrierten ein Bulle, zwei Kühe und zwei Kälber aus dem Dovrefjell nach Schweden, die dort ebenfalls eine kleine Herde gründeten.

Wer sich über den außergewöhnlichen Namen wundert: den verdanken die Tiere einer Substanz in ihrem Urin, die moschusartig süßlich riecht. Sie wird von den Männchen zur Paarungszeit abgegeben. Ihre Hörner setzen die Tiere als Waffen gegen Raubtiere oder Störenfriede und während der Brunft ein. In dieser Zeit kommt es unter den Bullen nämlich zu heftigen Rangkämpfen, bei denen sie bis zu 20 Mal mit den Stirnen frontal aufeinanderprallen. Gelegentlich stechen sie ihrem Widersacher dabei auch in die Seiten, was nicht selten zu tödlichen Verletzungen führt.

Moschusochsen im Dovrefjell Nationalpark in Norwegen
In der Paarungszeit kommt es zu imposanten Rangkämpfen zwischen den Moschusochsen-Bullen, bei denen sie bis zu 20 Mal frontal aufeinanderprallen

Auf den Spuren der Moschusochsen – diese Tipps helfen dir bei der Suche

  • Lange schlafen muss heute ausfallen! Die Moschusochsen wandern gewöhnlich morgens zu den Gewässern, so dass die Chance von circa 9:00 – 10:00 am größten ist, sie im Bachtal rund um die Kongsvold Fjeldstue zu treffen.
  • In Kongsvoll finden auch die geführten Moschusochsen-Safaris von Oppdal-Safari statt, die circa 40 Euro/Person kosten und zwischen 2-5 Stunden dauern (so lange, bis man die Tiere gefunden hat!).
  • Nichtsdestotrotz scheint es sich auch zu lohnen, die Augen entlang der E6 zwischen Dombas und Kongsvoll aufzuhalten. Einige Leute haben hier anscheinend schon Moschusochsen an der Straße oder am See bei Furuhaugli angetroffen. Außerdem sieht man in der Region häufig Elche und Rentiere!
  • Da wir dieses Glück allerdings nicht hatten, beschließen wir den Moschusochsen-Trail, der an der Kongsvold Fjellstue startet, zu wandern und die Tiere auf eigene Faust zu suchen. Auf Outdooractive findet ihr unsere Wanderroute, auf der wir die imposanten Tiere gefunden haben!
  • Wie immer bei der Suche nach Wildtieren steigern gedeckte Kleidung, gute Augen und ein leises, aufmerksames Verhalten die Chancen natürlich enorm!
  • Mit einem Fernglas könnt ihr die umliegenden Fjellhänge besser absuchen.
  • Moschusochsen durchziehen ihr Revier sehr langsam und legen dabei täglich durchschnittlich 2 km zurück. Erkundigt euch bei anderen Wanderern, wo sie die Tiere am Vortag entdeckt haben – das verringert den Suchradius enorm!
  • Generell sind ihre Reviere relativ klein. So halten sich die Moschusochsen vom Dovrefjell das ganze Jahr über in einem Gebiet auf, das nur circa 8 mal 13 km misst.
Auf der Suche nach Moschusochsen im Dovrefjell Nationalpark in Norwegen
Sehr gute Chancen die Tiere zu finden, habt ihr auf dem Moschusochsen-Trail, der zudem durch die unwirkliche Landschaft des Dovrefjell Nationalparks führt

Sicherheit im Umgang mit den Tieren

Warnhinweise machen uns gleich am Anfang des Weges darauf aufmerksam, dass es sich hier zwar um friedliche Grasfresser handelt, diese aber durchaus in der Lage sind, sich mit ihren Hörnern zu verteidigen. Die gemütlich aussehenden, bis zu 400 kg schweren Tiere schaffen eine Sprint-Geschwindigkeit von 60 km/h, was das Weglaufen selbst für Usain Bolt eher unmöglich macht. Leider kam es in der Vergangenheit immer wieder zu unschönen Zwischenfällen mit Wanderern, die den Moschusochsen zu Nahe kamen.

Damit es erst gar nicht zu einem selbstverschuldeten Unfall kommt, solltet ihr mindestens 200 Meter Abstand halten und Hunde an die Leine nehmen. Verhaltet euch unbedingt ruhig, defensiv und mit dem nötigen Respekt! Seid besonders im unübersichtlichen Gelände vorsichtig, damit ihr die Tiere nicht überrascht. Wer sich die Suche nach den Moschusochsen auf eigene Faust nicht zutraut oder tiefere Einblicke in das Leben dieser großartigen Tiere bekommen möchte, dem sei die geführte Moschusochsen-Safari von Oppdal-Safari empfohlen!

Musk oxen mock attack Greenland August 2015

Sicherheit auf der Wanderung

Die Wanderung kann locker 5-6 Stunden durch eine karge Landschaft führen. Bitte denkt an Proviant, warme und trockene Kleidung und bequeme Schuhe. Der Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalpark ist bekannt für seine ausgiebigen und häufigen Regenschauer. Da man während der Suche nach den Moschusochsen auch mal recht euphorisch werden kann und Flüsse oder matschiges Terrain überwinden will, machen feste Wanderschuhe durchaus Sinn!

Ausblick vom Snohetta Viewpoint
Der Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalpark ist nicht gerade bekannt für sein gutes Wetter (hier: Ausblick vom Snohetta Viewpoint)

Unsere Wanderung durch das Dovrefjell und die Suche nach den Moschusochsen

Durch Birkenwald aufs Hochplateau

Wir parken unser Auto direkt neben der Kongsvold Fjeldstue. Der Moschusochsen-Trail startet gegenüber auf der anderen Straßenseite an einem kleinen Bach. Hinweisschilder markieren den Weg und nach einigen Metern müssen wir ein Viehgatter durchqueren. Die Wanderung beginnt bergauf durch einen bunten Birkenwald. Schon hier sollte man, besonders im Frühjahr, nach Moschusochsen Ausschau halten, da eine Begegnung mit ihnen in dem dichten Wald schnell zu einer unerfreulichen Überraschung auf beiden Seiten werden kann. Nach Verlassen des Birkenwaldes befinden wir uns auf dem Hochplateau des Dovrefjells und wandern dem Moschusochsen-Trail folgend links Richtung Süden. Das bunte, flach bewachsene Plateau bietet eigentlich eine perfekte Rundumsicht, aber die Tiere sind nicht zu sehen. Der Nebel, der tief durch die Hochebene zieht, verleiht unserer selbstgeführten Safari eine spannende Atmosphäre. Immer wieder scannen wir die wolkenverhangenen Hänge der umliegenden Berge mit unserem Fernglas ab – leider ohne Erfolg…

Bunte Herbstlandschaft im Dovrefjell Nationalpark
Die eigentlich karge Landschaft zeigt bei genauerem Hinsehen ganz viel Farbe…
Die karge Landschaft im Dovrefjell Nationalpark
Tiefe Wolken und Nebelschwaden, die die Berggipfel umhüllen – der Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalpark ist bekannt für sein nass-kaltes Wetter
Auf der Suche nach Moschusochsen im Dovrefjell Nationalpark
Eigentlich ist das Dovrefjell sehr gut überschaubar – perfekt für die Beobachtung von Wildtieren
Der Moschusochsen-Trail im Dovrefjell Nationalpark
Auf der Suche nach kleinen dunklen Punkten in einer Landschaft, die von Monet getupft sein könnte…

Wir verlassen den Moschusochsen-Trail

Aufgrund unserer bisher erfolglosen Suche beschließen wir, den ausgeschilderten Moschusochsen-Trail zu verlassen. Wir biegen rechts ab in Richtung der schneebedeckten Snøhetta im Südwesten und wandern über das offene Hochplateau, bis wir die breite Stropla erreichen. An ihrem Flussufer marschieren wir circa 7 km Richtung Nordwesten (Wanderweg zur Snøheim-Hütte). Irgendwann befinden wir uns in einem Talkessel mit zwei kleinen Hütten. Vor uns liegen die knapp 1700 Meter hohen Gipfel vom Brunkollen und Skardkkollen. Laut einigen Berichten halten sich die Moschusochsen hier sehr häufig auf. Nach der mittlerweile recht langen Wanderung durch das verregnete und kalte Dovrefjell haben wir jedoch fast schon die Hoffnung aufgegeben und so wundert es uns nicht, dass die Fläche vor der Hütte verlassen da liegt.

Auf der Suche nach Moschusochsen im Dovrefjell Nationalpark in Norwegen
Die Snøhetta ist mittlerweile fast vollständig im Nebel verschwunden
Wandern mit Moschusochsen im Dovrefjell Nationalpark in Norwegen
Entlang der breiten Stropla sollen die Chancen auf eine Begegnung mit den Moschusochsen steigen
Der Platz vor den kleinen Hütten ist bei den Moschusochsen im Dovrefjell sehr beliebt
Der Platz vor den kleinen Hütten ist anscheinend sehr beliebt bei den Moschusochsen

Mal wieder nur dunkle Steine oder tatsächlich Moschusochsen?

Doch da hebt Stefan auch schon den Arm und zeigt auf einen schwarzen Fleck am Fluss. Aufgeregt starre ich durch mein Fernglas, um kurz danach einen inneren Salsa zu tanzen. Der Aufwand hat sich gelohnt: es handelt sich nicht einfach nur um einen großen Stein. Dort steht tatsächlich ein verdammt flauschiger Moschusochse! Zusammen mit einem weiteren Paar, das eine Hüttenwanderung durch den Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalpark macht, nähern wir uns ihm sehr vorsichtig. Der Bulle scheint allerdings sehr entspannt zu sein und spaziert unbeeindruckt weiter, als er uns bemerkt.

Wir bleiben leise an ihm dran, immer darauf bedacht die 200 Meter Abstand einzuhalten. Als er schließlich auf unserem Wanderweg hinter einer Kuppe verschwindet, schleichen wir leise den kleinen Hügel herauf, um so einen ausführlicheren Blick auf ihn werfen zu können. Ein massiger Körper, der auf fast schon skurril anmutenden, sehr dünnen Beinen steht, große gebogene Hörner und unglaublich viel Fell, das bis zum Boden reicht. Anmutig und stark schaut er auf die umliegenden Berghänge, sein Fell weht in dem mittlerweile eisigen Wind… Die Luftlinie beträgt jetzt bei Weitem nicht mehr 200 Meter, aber der direkte Weg ist durch die Hügel erheblich länger, so dass sich das imposante Tier nicht gestört fühlt. Gemächlich grast er weiter vor sich hin und spaziert dabei Richtung Brunkollen.

Moschusochsen auf der Wanderung durch das Dovrefjell in Norwegen
Ist das da ein Stein neben der Stropla oder tatsächlich ein Moschusochse?
Moschusochsen in Norwegen
Ein massiger Körper auf fast schon skurril dünnen Beinen – Moschusochsen gehören zu den Ziegenartigen
Moschusochsen im Dovrefjell von Norwegen
Anmutig und stark steht der große Bulle im eisigen Wind
Die Moschusochsen von Norwegen
Kleines Bad in der eisigen Stropla – Moschusochsen sind perfekt an die kalten Temperaturen im Norden angepasst

Die restliche Herde

An dessen Hang entdecken wir derweil noch etliche weitere Tiere, die sich allerdings ziemlich weit oben aufhalten. Wir verfolgen den Moschusochsen noch ein kurzes Stück und begleiten damit das andere Paar auf ihrem Weg. Doch so spannend die ganze Situation auch ist und so gerne wir uns noch der restlichen Herde genähert hätten: langsam wird es Zeit für uns, umzukehren. Wir sind jetzt schon 5 Stunden in der eisigen, nassen Kälte des Dovrefjells unterwegs und müssen mindestens noch 9 km bis zum Auto zurückwandern.

Moschusochsen im Dovrefjell Nationalpark
Weitere Moschusochsen grasen am Hang des Brunkollen…
Moschusochse im Dovrefjell

Der Rückweg

Dazu wählen wir den direkten Weg über das obere Hochplateau. Kurz bevor wir wieder Richtung Birkenwald absteigen wollen, treffen wir auf ein paar Fjordpferde. Sie sind zwar keine echten Wildpferde, leben allerdings in den Sommermonaten völlig frei auf den Hochflächen. Die Tiere sind ziemlich frech, haben keine Scheu vor Menschen und kommen auch gleich angetrabt, als sie uns sehen. Einer der Hengste schnüffelt dabei ziemlich aufdringlich an Stefan´s Rucksack und verfolgt ihn gute 500 Meter, wobei seine großen Nüstern ständig Stefan´s Nacken abtasten.

Der Arme sieht gerade gar nicht mehr so begeistert über den engen Tierkontakt aus, muss da aber wohl oder übel alleine durch – ich habe mich schon längst in sichere Entfernung gebracht. Vom Wegesrand beobachte ich teils amüsiert, aber auch mit einem mulmigen Gefühl, wie die kleine Herde Fjordpferde immer wieder Wanderer, die zuvor begeistert auf die Tiere zugehen, stark bedrängt, um ihnen etwas zum Essen abzuluchsen. Um 16.00 sind wir endlich wieder zurück am Auto und fahren 155 km weiter nach Trondheim auf den Vikhammer Campingplatz! Die warme Dusche am Abend ist Gold wert!

Fjordpferde im Dovrefjell Nationalpark in Norwegen
Fjordpferde im Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalpark
Fjordpferd im Dovrefjell Nationalpark
So schön, aber auch so frech… :)
Regenbogen auf dem Vikhammer Campingplatz bei Trondheim
Regenbogen über dem Vikhammer Campingplatz bei Trondheim

Informationen zu deinem Besuch im Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalpark

Anreise und Parken

Von Oslo kommend bleibt man einfach auf der E6 Richtung Dombås/Oppdal. Hinter Dombås beginnen die Sumpfgebiete bei Furuhaugli, wo ihr die Augen nach Elchen offen haltet solltet und einige Übernachtungsmöglichkeiten findet. In Hjerkinn findet ihr weitere Unterkünfte und den Snøhetta Viewpoint, von dem ihr einen tollen ersten Blick über den Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalpark bekommt. Weiter der E6 folgend, fahrt ihr direkt durch das Schutzgebiet und kommt nach Kongsvoll. Hier beginnt der Moschusochsen-Trail, dessen Anfang durch Schilder und ein Gatter gekennzeichnet ist. Euer Auto könnt ihr kostenlos neben der Kongsvold Fjeldstue parken.

Campingplätze und Unterkünfte in der Nähe

Obwohl man im Dovrefjell Nationalpark wunderbar wildcampen kann, haben wir unser Zelt auf dem Gelände der Furuhaugli Turisthytter AS aufgeschlagen. Diese Berglodge bietet sechs moderne Motelzimmer, 23 Holzhütten, 45 Stellplätze, ein Restaurant und unzählige Informationen über die Moschusochsen und den Dovrefjell Nationalpark. Außerdem vermitteln sie geführte Moschusochsen-Safaris.

Eine weitere empfehlenswerte Unterkunft ist die Hjerkinn Fjellstue, die ebenfalls moderne, schöne Hotelzimmer, Appartements, Hütten und Campingplätze anbietet. Außerdem habt ihr hier die einmalige Möglichkeit, an einer geführten Moschusochsen-Safari auf dem Rücken von Islandpferden teilzunehmen!

Camping Furuhaugli beim Dovrefjell in Norwegen
Stellplatz auf dem Camping Furuhaugli

Andere Ziele im Dovrefjell Nationalpark

Elche in Furuhaugli

Direkt unterhalb der Zufahrt zum Furuhaugli Turisthytter AS gibt es einen tollen Aussichtspunkt, von dem ihr das ganze Moorgebiet überblicken könnt. Frühmorgens oder am späten Nachmittag hat man hier sehr große Chancen Elche zu sehen. Aus dem Grund schnappen wir uns auch sofort, nachdem wir unser Zelt aufgebaut haben, unsere Kamera und wandern zum Moor hinunter. Tatsächlich dauert es dann auch nicht sehr lange, bis wir eine Elchkuh mit ihrem Jungen entdecken. Langsam und friedlich spazieren sie durch das hohe Gras um die Seen herum, während wir unser Glück kaum fassen können. Seit einem Tag in Norwegen und schon sehen wir unsere ersten Elche (nur schade, dass das auch die letzten unserer Reise sein sollten…)! Das Betreten des Moorgebietes ist übrigens verboten, weshalb wir uns damit begnügen müssen, die Elche aus der Ferne zu beobachten. Ferngläser können wir also dringend empfehlen!

Norwegische Architektur zum Staunen: die Tverfjell-Hütte/Snøhetta Viewpoint

In Hjerkinn gibt es nicht nur einen tollen Aussichtspunkt mit Blick über den Dovrefjell Nationalpark und die für Einheimische fast schon heilige Snøhetta. Hier oben in der kargen Einöde befindet sich auch ein Paradebeispiel für die moderne Architektur Norwegens. Auf einem ehemaligen Militärstützpunkt und zwischen alten Rentierzäunen wurde vom Architekturbüro Snøhetta 2011 die gemütliche Tverfjell-Schutzhütte gebaut, die sogar zum „World Building of the Year“ ernannt wurde.

Eine gemütliche Sitzlandschaft aus Holz, ein französischer Kamin und eine Glaswand mit fantastischem Blick auf den Gipfel der Snøhetta machen die kleine Holzkiste zu dem vielleicht schönsten Aussichtspunkt der Welt. Am einfachsten erreicht man den Snøhetta Viewpoint, wenn man von der E6 direkt hinter dem Bahnhof in Hjerkinn (von Dombås kommend) rechts abbiegt und der Straße circa 2 km folgt. Von dem kostenlosen Parkplatz mit vielen Informationstafeln sind es nur noch 1,5 km zu Fuß und ihr erreicht die warme, gemütliche Hütte. Zwischen Juni bis Mitte Oktober könnt ihr hier in aller Ruhe und vor allem windgeschützt nach Rentieren und Moschusochsen Ausschau halten!

Berge und Moor bei Hjerkinn im Dovrefjell Nationalpark
Bei Hjerkinn findet ihr den faszinierenden Snøhetta Viewpoint
Ehemaliger Militärstützpunkt im Dovrefjell
Das Gelände war ein ehemaliger Militärstützpunkt

Unser Fazit: Dovrefjell in Norwegen – auf den Spuren der Moschusochsen

Das Dovrefjell lockt mit einer einmaligen Landschaft, unzähligen Wandermöglichkeiten und einer großen Chance Elchen, Rentieren, aber vor allem Moschusochsen zu begegnen. Wir waren trotz des eher miesen Wetters absolut begeistert von dieser kargen Natur, die doch so gegensätzlich zum fruchtbaren Norden Norwegens ist. Außerdem war es für uns als Fans von Wildtieren natürlich ein unglaubliches Erlebnis, die imposanten und seltenen Moschusochsen auf eigene Faust zu suchen! Ein wunderbarer Ort, der sich nicht nur als Zwischenziel auf dem Weg in den Norden eignet, sondern auch genügend Aktivitäten für einen längeren Urlaub bietet!

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Comments

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  2. Wow, tolle Bilder von den Moschungsochsen! Mir ist das Glück auf meiner Trekkingtour durch das Dovrefjell leider verwehrt geblieben, war aber trotzdem eine tolle Tour. Ob mit oder ohne Ochsen auf jeden Fall ein schönes Fleckchen Norwegen.

    1. Author

      Hallo Thomas,
      ja, das stimmt! Auch ohne Moschusochsen ist das Dovrefjell wirklich eine Reise wert.
      Klar, trotzdem etwas schade für dich, aber hey: dafür haben wir so eine wunderschöne mehrtägige Trekkingtour verpasst… ;)

  3. Hallo ihr zwei,
    vielen Dank für diesen tollen Artikel! Auf der Suche nach Beobachtungsmöglichkeiten von Moschusochsen, sind wir gerade über euren Beitrag gestolpert. Richtig toll geschrieben und er enthält genau die Infos nach denen wir gesucht haben :-).
    Zu welcher Jahreszeit habt ihr diese Reise gemacht?

    Liebe Grüße,
    Tobi & Laura

    1. Author

      Hallo ihr Zwei,

      freut uns, dass euch unser Artikel gefällt und vielleicht auch ein bisschen weitergeholfen hat! Als Wildlife-Fans werdet ihr sicher eine tolle Zeit im Dovrefjell haben!
      Wir waren Anfang September dort – kurz vor den ersten Schneefällen…

      Liebe Grüße,
      Nadine

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  5. Tolle Bilder und ein super Bericht!
    Wir hoffen sehr, diesen Sommer auch welche zu sehen.
    Allerdings sind das keine Fjordpferde ;-) Fjordpferde sind immer falbenfarbend mit weiß-schwarzer Mähne. Das müssten Dolehester sein.

  6. Hallo Nadine,
    ich habe in den letzten Wochen viel über die Population der Moschusochsen gelesen und scheinbar hat sich die Anzahl der Tiere negativ entwickelt. Hast du dazu vielleicht Infos?
    Viele Grüße,
    Stefan

    1. Author

      Hallo Stefan,

      leider habe ich darüber in der letzten Zeit nichts gehört. Wirklich riesig war die Population ja noch nie…

      Viele Grüße,
      Nadine

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